Medikamente Flugangst
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Welche Medikamente helfen gegen Flugangst – und welche nicht?

Flugangst ist kein seltenes Phänomen. Für viele Menschen beginnt der Stress nicht erst beim Betreten des Flugzeugs, sondern schon Tage vor dem eigentlichen Flug. Gedanken wie „Was ist, wenn das Flugzeug abstürzt?“ oder „Was, wenn ich während des Flugs eine Panikattacke bekomme?“ kreisen unaufhörlich im Kopf. Die gute Nachricht: Es gibt Hilfe. Medikamente können kurzfristig Erleichterung bringen, doch nicht jedes Mittel ist geeignet oder unbedenklich. In diesem Artikel schauen wir uns genau an, welche Medikamente bei Flugangst helfen können – und welche man lieber vermeiden sollte. Außerdem werfen wir einen Blick auf alternative Methoden, die langfristig helfen können, die Angst zu überwinden.

Benzodiazepine – schnelle Hilfe mit Risiken

Eines der bekanntesten Mittel gegen akute Angstzustände sind Benzodiazepine. Dazu gehören Medikamente wie Diazepam (bekannt unter dem Handelsnamen Valium), Lorazepam (Tavor) oder Alprazolam (Xanax). Diese Wirkstoffe wirken beruhigend, angstlösend und muskelentspannend – eine verlockende Kombination für Menschen mit Flugangst.

Einnahme und Wirkung

Die Wirkung tritt meist innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach Einnahme ein. Die Dosierung sollte unbedingt individuell vom Arzt festgelegt werden, da die Wirkung stark variieren kann. Viele Menschen berichten von einem Gefühl tiefer Entspannung, manche auch von leichter Benommenheit oder Schläfrigkeit.

Nebenwirkungen

Neben der beruhigenden Wirkung können auch unangenehme Begleiterscheinungen auftreten. Dazu gehören Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, Übelkeit oder auch paradox wirkende Unruhe. Bei empfindlichen Personen oder falscher Dosierung kann es sogar zu Panikverstärkung kommen.

Kombination mit anderen Medikamenten

Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol, Schmerzmitteln oder Antidepressiva. Diese Kombinationen können die Wirkung verstärken oder unvorhersehbar verändern. Besonders gefährlich ist die Mischung mit Alkohol – das kann die Atemfunktion beeinträchtigen.

Fazit

Benzodiazepine sind keine Dauerlösung. Sie sollten nur in Ausnahmefällen und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Die Gefahr der Abhängigkeit ist real, vor allem bei wiederholter Anwendung.

Antihistaminika – der sanfte Weg zur Beruhigung?

Antihistaminika wie Dimenhydrinat (z. B. Vomex A) oder Hydroxyzin (z. B. Atarax) sind eigentlich für Allergien oder Reiseübelkeit gedacht. Doch sie haben auch eine beruhigende Wirkung, weshalb sie manchmal off-label bei Flugangst eingesetzt werden.

Einnahme und Wirkung

Diese Medikamente sollten etwa eine Stunde vor dem Flug eingenommen werden. Sie machen oft müde, was bei Flugangst durchaus erwünscht sein kann.

Nebenwirkungen

Die bekannteste Nebenwirkung ist die ausgeprägte Müdigkeit. Einige Menschen berichten auch von Mundtrockenheit, leichter Benommenheit oder Konzentrationsschwäche.

Kombination mit anderen Medikamenten

Die Kombination mit Alkohol oder weiteren beruhigenden Mitteln sollte vermieden werden. Wechselwirkungen mit Antidepressiva sind möglich und sollten vorab mit einem Arzt besprochen werden.

Fazit

Antihistaminika sind weniger riskant als Benzodiazepine, aber auch nicht frei von Nebenwirkungen. Wer empfindlich auf Medikamente reagiert, sollte sie mit Vorsicht testen – am besten nicht zum ersten Mal unmittelbar vor dem Flug.

Betablocker – gegen die körperlichen Symptome der Angst

Ein ganz anderer Ansatz ist die Verwendung von Betablockern wie Propranolol. Diese Medikamente wirken nicht direkt auf die Psyche, sondern blockieren die körperlichen Stressreaktionen wie Herzrasen, Zittern oder Schwitzen.

Einnahme und Wirkung

Propranolol wird etwa eine Stunde vor dem Flug eingenommen. Es nimmt dem Körper die Möglichkeit, die typischen Stresssymptome zu zeigen, was sich indirekt auch beruhigend auf die Psyche auswirken kann.

Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, kalte Hände und Schwindel. In seltenen Fällen kann es zu einer Verlangsamung des Herzschlags kommen.

Kombination mit anderen Medikamenten

Betablocker sollten nicht zusammen mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln oder Beruhigungsmitteln genommen werden, ohne vorher mit dem Arzt zu sprechen.

Fazit

Für Menschen, bei denen sich Flugangst vor allem körperlich äußert, können Betablocker eine gute Option sein – allerdings nur nach ärztlicher Abklärung.

Antidepressiva – eine langfristige Lösung?

Wenn die Flugangst nur ein Symptom einer tieferliegenden Angststörung ist, kann eine medikamentöse Langzeitbehandlung mit Antidepressiva sinnvoll sein. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind SSRI wie Citalopram, Sertralin oder Escitalopram.

Einnahme und Wirkung

Antidepressiva wirken nicht sofort, sondern entfalten ihre Wirkung erst nach mehreren Wochen. Sie eignen sich deshalb nicht zur kurzfristigen Einnahme vor einem Flug, sondern eher zur längerfristigen Behandlung.

Nebenwirkungen

Gerade zu Beginn der Einnahme können Nebenwirkungen wie Unruhe, Schlaflosigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Diese legen sich oft nach einigen Wochen. Langfristig können Gewichtszunahme und Libidoverlust eine Rolle spielen.

Kombination mit anderen Medikamenten

Die gleichzeitige Einnahme von Benzodiazepinen oder Alkohol kann riskant sein. Wechselwirkungen sind komplex und sollten immer mit einem Arzt besprochen werden.

Fazit

Antidepressiva sind kein „schnelles Pflaster“, aber für Menschen mit generellen Angststörungen eine überlegenswerte Therapieform – am besten in Kombination mit Psychotherapie.

Alternative Medikamente – natürliche Hilfe.

Viele Menschen greifen lieber zu sogenannten natürlichen oder alternativen Mitteln gegen Flugangst. Dazu gehören vor allem Globuli, Schüßler-Salze und pflanzliche Präparate wie Baldrian oder Johanniskraut.

Globuli

Homöopathische Mittel wie Aconitum, Gelsemium oder Argentum nitricum werden häufig empfohlen. Die Wirkung ist wissenschaftlich nicht belegt, doch einige Betroffene berichten von subjektiver Besserung. Der Placebo-Effekt kann dabei eine Rolle spielen. Da die Mittel keine Wirkstoffe im klassischen Sinne enthalten, sind Nebenwirkungen praktisch ausgeschlossen.

Schüßler-Salze

Auch bei Schüßler-Salzen handelt es sich um alternativmedizinische Präparate, die auf Mineralstoffen basieren. Beliebt bei Flugangst sind z. B. Nr. 5 Kalium phosphoricum (bei nervöser Erschöpfung) oder Nr. 7 Magnesium phosphoricum (bei innerer Anspannung). Auch hier gilt: Die Wirkung ist nicht durch Studien abgesichert, aber bei richtiger Anwendung sind die Präparate zumindest unbedenklich.

Pflanzliche Mittel

Baldrian, Hopfen, Melisse oder Lavendel werden häufig zur Beruhigung eingesetzt. Es gibt einige Hinweise darauf, dass hochdosierte Lavendelkapseln (wie z. B. Lasea) bei generalisierter Angststörung helfen können. Die Wirkung ist sanft, aber spürbar. Auch hier sollte die Einnahme vor einem Flug getestet werden – nicht jeder verträgt pflanzliche Präparate gleich gut.

Alternative Methoden zur Beruhigung

Auch wenn Medikamente eine kurzfristige Lösung sein können, sollte man sich nicht allein darauf verlassen. Es gibt zahlreiche Alternativen, die helfen können, Flugangst zu überwinden oder zumindest zu lindern.

Atemübungen und Meditation

Gezielte Atemtechniken helfen, den Körper zu entspannen. Auch geführte Meditationen über Kopfhörer können helfen, den Fokus von der Angst abzulenken.

Hypnose

Professionelle Hypnosetherapie hat vielen Menschen geholfen, tiefsitzende Ängste aufzulösen. Wichtig ist, sich an einen erfahrenen Therapeuten zu wenden.

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT)

Diese Therapieform gilt als eine der effektivsten Methoden zur Behandlung von Angststörungen. Sie hilft, angstauslösende Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern.

Virtuelle Konfrontation

Mithilfe von Virtual Reality können Angstsituationen wie der Start oder Turbulenzen simuliert und trainiert werden – ganz ohne echtes Flugzeug.

Flugangst-Seminare

Viele Fluggesellschaften bieten spezielle Kurse an, in denen Experten, Piloten und Psychologen aufklären, begleiten und Übungen anbieten.

Fazit: Die richtige Balance finden

Medikamente können bei Flugangst durchaus helfen – insbesondere dann, wenn der Leidensdruck sehr groß ist oder kurzfristig eine Flugreise ansteht. Doch sie sind kein Allheilmittel. Wichtig ist, die Ursachen der Angst zu verstehen und langfristige Strategien zu entwickeln. Ob durch Therapie, Meditation oder Hypnose: Der Schlüssel zur angstfreien Reise liegt oft in der Kombination verschiedener Ansätze. Wer dennoch Medikamente in Erwägung zieht, sollte sich ärztlich beraten lassen – individuell, verantwortungsvoll und mit einem klaren Plan im Gepäck.

Denn: Fliegen ist sicher. Und mit den richtigen Mitteln – innerlich wie äußerlich – kann es sogar wieder Freude machen.

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